Premiere
großer bruder 2010 (II)
Ein Endzeitstück über die Gegenwart
20. Mai 2006
Bühne im Spielhaus Regensburg
Besetzung
Philharmonia | Martina Reitz |
Dada | Gerlinde Munoz |
John | Adi Dobler |
Dr. Wolfgang Berger | Rainer Fürst |
Martha Hedwig | Andy Pröll |
Leo | Fabian Burkes |
Mandy | Doris Simon |
Plakatmotiv | Ivana Koubek |
Regie, Bühne, Licht | Kurt Raster |
Presseinfo
"Prostitution oder Verhungern, Möglichkeiten gibt's nur in der Werbung!"
ueTheater führt Eigenproduktion "großer bruder 2010" im Regensburger Spielhaus auf.
Wir schreiben das Jahr 2010. Sechs Personen erwachen in einem Raum. Sie wissen nicht, wo sie sind, sie wissen nicht, wie sie dorthin gelangt sind und sie wissen nicht, warum sie hier sind. Zögernd machen sie sich bekannt. Von arbeitsloser Verkäuferin bis erfolglosen Akademiker ist alles vertreten. Eine Stimme klärt sie auf. Sie befänden sich in einer sehr modernen Form des alten Big-Brother-Spiels. Der Sinn des Spiels sei, die Spielregel herauszufinden. Schnell wird den Insassen klar, daß das Spiel kein Spiel ist, sondern tödlich realistisch...
Das Stück wagt einen Ausblick auf die schöne neue Welt der "Agenda 2010" im Jahre 2010. Alle Sozialsystem wurden bis zur Unkenntlichkeit reformiert. Überlebenskampf pur. Es herrscht Hauen und Stechen. Und trotzdem ist die menschliche Solidarität nicht tot zu kriegen.
Nicht nur das Stück selber ist eine deutliche Kritik an den zunehmenden sozialen Härten der jeweiligen Bundesregierung. Auch in der Umsetzung zeigt das ueTheater Konsequenz und Engagement. So wurde das Stück mit Betroffenen der Hartz-IV-Gesetze und Mitarbeitern der Regensburger Straßenzeitung "Donaustrudl" erarbeitet.
Außerdem vertritt die Gruppe eine neue Philosophie bei den Eintrittskarten. Es gibt keinen absoluten Eintrittspreis, sondern jeder Besucher zahlt prozentual den gleichen Anteil von seinem Nettomonatseinkommen. Damit soll gezeigt werden, daß 5 € einer ALG II-Empfängerin genauso weh tun, wie einem Millionär 5000 €. Wohlhabendere sind daher herzlich eingeladen, mit ihrem Erscheinen dieses soziale Theaterprojekt zu fördern.
Video
Szenenbilder
Fotos: Herbert Baumgärtner